Caetano Franz









Porträtfoto von Caetano Franz. Er steht an einem Rednerpult und trägt ein schwarzes Sakko und ein hellgraues Hemd.



Caetano Franz hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät von 2018 bis 2022 den Masterstudiengang History of Global Markets studiert.








Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt?


Ich bin bei der Sartorius Corporate Administration GmbH tätig. Dort sind die zentralen Support-Funktionen der Sartorius AG angesiedelt. Die Sartorius AG ist ein internationaler Life-Science-Konzern und Partner für die biopharmazeutische Forschung und Industrie. Sartorius bietet seinen Kunden
diverse Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette zur Entwicklung und Produktion von Wirkstoffen und Arzneimitteln, z.B. Laborinstrumente, Bioreaktoren und Filter.




In was für einer Position arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?


Als Referent für das Historische Unternehmensarchiv bin ich verantwortlich für das Langzeitgedächtnis des Unternehmens und die historische Kommunikation, also die Vermittlung der über 150-jährigen Geschichte. Besonders spannend ist, dass ich trotz meines historischen Fokus am Puls der Zeit bleibe, da ich Teil des Teams für Unternehmenskommunikation bin.



Zu meinen Aufgaben gehören klassische archivarische Tätigkeiten wie das Erschließen, Bewerten und Verzeichnen von archivwürdigen Unterlagen, Fotos und Filmen sowie das Management der Objektsammlung. Ich führe auch diverse Recherchen durch und beantworte Anfragen von internen und externen Stakeholdern.



Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit besteht in der Aufbereitung und anlassbezogenen Kommunikation historischer Themen und Inhalte für verschiedene Kanäle. Darüber hinaus unterstütze ich meine Kolleginnen und Kollegen bei Projekten, Veranstaltungen und Führungen, bei denen die Geschichte von Sartorius ebenfalls zum Tragen kommt.




Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?


Meinem offiziellen Berufseinstieg ging ein sukzessiver Prozess voraus, da ich bereits über zwei Jahre als Werkstudent bei Sartorius tätig war. Diese Zeit war äußerst spannend und lehrreich: Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Unternehmens, im Jahr 2020, wurde unter anderem ein systematisches Archiv aufgebaut. Zudem entstanden in Zusammenarbeit mit externen Historikern zwei wissenschaftliche Publikationen zur Unternehmensgeschichte und der Zeit des Nationalsozialismus.



Darüber hinaus haben mir die Förderung und das Vertrauen meiner Vorgesetzten sowie die Unterstützung eines tollen Teams sehr dabei geholfen, in den dynamischen Alltag der Unternehmenskommunikation eines internationalen Konzerns hineinzuwachsen.




Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?


Mein Studium der Wirtschaftsgeschichte mit einem betriebswirtschaftlichen Profilbereich hat mich sowohl inhaltlich als auch methodisch mit Fachwissen ausgestattet, um mich systematisch mit der Geschichte in einem Unternehmenskontext auseinanderzusetzen. Hinzu kommen die Fähigkeiten zur Recherche, Analyse von komplexen Sachverhalten und Schreibfertigkeiten.


Auch wenn für eine Tätigkeit in einem wissenschaftsnahen Bereich selbstverständlich weitere Skills von großer Bedeutung sind, halte ich es für unerlässlich, entsprechend ausgebildet zu sein und Zugang zur aktuellen Forschung zu haben. Aus diesem Grund arbeite ich auch berufsbegleitend an einem Dissertationsprojekt am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte.




Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?


Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bietet ein umfangreiches und flexibles Lehrveranstaltungsangebot, das es ermöglicht, in viele verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern und sich ein sehr individuelles Leistungsprofil zu gestalten.



Bezogen auf das Fach Wirtschaftsgeschichte bietet Göttingen eine der wenigen Möglichkeiten in Deutschland, dieses Fach in einem eigenen Masterstudiengang zu studieren und darüber hinaus auch Veranstaltungen der BWL und VWL zu belegen. Es besteht ebenfalls die Gelegenheit, mit internationalen Studierenden in Kontakt zu treten, ein Auslandssemester zu absolvieren oder interessante Praktika zu machen.




Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...


...denke ich an etliche Stunden im LSG [Lern- und Studiengebäude, Anm. d. Red.], ähnlich viele Club-Mate auf dem Platz der Göttinger Sieben und sehr viel Spaß mit Freundinnen und Freunden sowohl auf als auch abseits des Campus.




(Stand: Juli 2025)


Foto: Sartorius