Zwischen Uslar und Übersee - Koloniale Verbindungen

Erforschung und Präsentation der Sammlung kolonialer Objekte

Sina Oelrich

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit des Museum Uslar mit dem Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Göttingen wird der Sammlungsbestand an kolonialen Objekten im Museum Uslar erforscht.


Projektbeschreibung „Uslars Verflechtungen mit den deutschen Kolonien“
Im Museum in Uslar sind etwa fünfzig Objekte mit Verbindung zu den ehemaligen deutschen Kolonien aus dem Sammlungszeitraum von Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende der deutschen Kolonialzeit 1919 vorhanden. Angenommen wird, dass diese Objekte hauptsächlich von Uslarer Bürger*innen im Kolonialdienst in die Sammlung gelangt sind. Anhand lokaler Akteur*innen und der Geschichte von noch heute in Uslar vorhandenen Objekten zeigt das Projekt, wie auch ländliche Regionen durch das Koloniale geprägt wurden, und beleuchtet somit einen bisher kaum beachteten Aspekt der deutschen Kolonialgeschichte.

Die Entstehung dieser Sammlung kolonialer Objekte im Zuge des nationalsozialistischen Kolonialrevisionismus wird im Rahmen einer Masterarbeit erforscht. In der anschließenden Sonderausstellung im Museum Uslar stehen die Verbindungen der Uslarer Bürger*innen zu den deutschen Kolonien und die Biografien der Objekte im Mittelpunkt, wobei auch die Zeit nach 1919 in den Blick genommen wird.

Beschreibung der Sonderausstellung - Eröffnung am 25. Mai 2025
Oberleutnant in der „Schutztruppe“, Zollsekretär oder Sergeant beim 3. Königlichen Ostasiatischen Detachement – mindestens zwölf Uslarer waren zwischen 1891 und 1916 in den damaligen deutschen Kolonien präsent. Sie schickten Paradiesvögel, Waffen, Straußeneier und Seidendecken nach Uslar. Etwa fünfzig dieser Objekte aus verschiedenen überseeischen Gebieten sind im Museum erhalten geblieben und belegen, dass auch kleinere Städte wie Uslar eine koloniale Vergangenheit haben.

Zwischen 1884 und 1919 war das Deutsche Reich zeitweise das drittgrößte Kolonialreich der Welt. Auch nach dem Ersten Weltkrieg blieben Forderungen nach der Wiedererlangung der ehemaligen Kolonien bis in die 1940er Jahre präsent. Doch welche Rolle spielte Kolonialismus in Uslar? Anhand von historischem Quellenmaterial und den erhaltenen Objekten zeigt die Sonderausstellung „Zwischen Uslar und Übersee“ zwischen dem 25. Mai und 31. August 2025 im Museum Uslar die vielfältigen Verbindungen Uslars zu den deutschen Kolonialgebieten.

  • 05/2024 Kompaktkurs „Archivkunde für die postkoloniale Provenienzforschung“ an der Universität Gießen
  • ab 03/2024 - Studentische Hilfskraft im Projekt „Uslars Verflechtungen mit den Kolonien“ am Lehrstuhl für Neuere Geschichte - Prof. Dr. Rebekka Habermas
  • 10/2023–12/2023 - Praktikum beim Wallstein Verlag, Göttingen
  • 07/2023–03/2024 - Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere Geschichte - Prof. Dr. Rebekka Habermas
  • 10/2023 - Studienkurs am Deutschen Studienzentrum in Venedig
  • 09/2023 - Studentische Hilfskraft auf dem Deutschen Historikertag an der Universität Leipzig
  • 03/2023 - Spring School am Deutschen Historischen Institut in Rom
  • 2023 - Auslandssemester an der Universität Bern
  • 04/2022–02/2023 - Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere Geschichte - Prof. Dr. Rebekka Habermas an der Universität Göttingen
  • ab 2021 - Master-Studium Geschichte und Neuere Deutsche Literatur an der Universität Göttingen
  • 2019–2020 - Erasmus-Semester an der Universität Wien
  • 2017–2021 - Bachelor-Studium Geschichte und Deutsche Philologie an der Universität Göttingen