Dr. Julia Fleischhack

Gegenwärtig leite ich im Rahmen des Horizon Europe Projektes ‚Democratic Literacy and Humour‘ (DELIAH) das Teilprojekt Analysing uses of ‘counter-humour’ in media education and activism, das durch das Horizon Europe Framework Programme for Research and Innovation der Europäischen Kommission/Europäischen Union gefördert wird. Hervorgegangen ist das Projekt aus dem Scientific Research Network HACIDA: Humor and Conflict in the Digital Age (ENLIGHT RISE Grant 2022-2024).

Zuvor war ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Georg-August-Universität in Göttingen tätig und koordiniere den Masterstudiengang und habilitiere mich hier auch.
2012 habe ich (nach einem Studium in Kiel, Lund und Wien und akademischen Station in Hamburg) in Zürich meine Promotion mit dem Thema ‚Zur Verdatung der Welt‘ abgeschlossen. Bevor ich nach Göttingen kam, war ich Postdoctoral Fellow in Zürich und am ‚Program in Science, Technology, and Society‘ des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA (gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung).

Meine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Digitalen Anthropologie, Technikforschung, ethnographischen Methoden und umweltrelevanten Themen (hier vor allem Klimawandel). Den Schwerpunkt meiner Arbeit innerhalb der Digitalen Anthropologie bilden neben methodologischen Fragen der Ethnographie (z.B. hier) vor allem Formen von Literalität und Bildung im Zusammenhang von Digitalität. Mein Habilitationsprojekt mit dem Arbeitstitel ‚Training für das Unbestimmte. Ethnographie einer unendlichen Literalität‘ untersucht ethnographisch das Aufkommen neuer Bildungsinitiativen, die sich für die Stärkung von Fähigkeiten, Wissen und auch Rechten im Umgang mit digitalen Medien und Technologien einsetzen. Daran sind ganz unterschiedliche gesellschaftliche Akteur:innen und Gruppierungen beteilig, die oftmals persönliche Ressourcen einsetzen, um ihre Vorstellungen von Literalität und Bildung an ganz unterschiedlichen Orten umzusetzen.

Weitere Arbeitshemen innerhalb dieses Schwerpunktbereichs bilden gesellschaftliche Aushandlungen von Datifizierung und Implikationen von Hass und Hetze im digitalen Raum ebenso wie Fragen von digitalen Rechten und feministische Perspektiven auf das Internet. Besonders interessieren mich hierbei Perspektiven auf Ungleichheit, Marginalisierung und Bias in digitalen Technologien. Ein weiterer Fokus meiner Lehre und Forschung bilden Klimawandel und Umweltveränderungen. Ein im Sommersemester 2021 begonnenes zweisemestriges Studienprojekt hat sich mit Wald in Zeiten des Klimawandels auseinandergesetzt.

Meine Dissertation erschien 2015 unter dem Titel ‚Eine Welt im Datenrausch‘ im Zürcher Chronos Verlag. Gemeinsam mit Kathrin Rottmann habe ich den Tagungsband ‚Störungen‘ herausgegeben, der von der Isa-Lohman Siems Stiftung gefördert wurde. Aus zwei Projekten mit Studierenden sind die folgenden Veröffentlichungen hervorgegangen: 2022 erschien der Band ‚Waldakteur:innen. Ein kulturwissenschaftlicher Streifzug‘ (gemeinsam mit Regina F. Bendix) und 2007 das Sonderheft ‚Ostwärts. Ethnographische Erkundungen in der Ukraine‘ der VOKUS Hamburger Volkskundlich-Kulturwissenschaftlichen Schriften.

Meine Forschungsarbeiten wurden in der Zeitschrift für Empirische Kulturwissenschaft (ehemals Volkskunde), ‚Theorizing the contemporary series‘ und ‚The Internet‘ auf culanth und in verschiedenen Kongress- und Tagungsbänden (der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft) wie auch internationalen interdisziplinären Sammelbänden im Bereich der Science and Technology Studies publiziert.

Von 2017-2021 war ich Vertreterin des Mittelbaus im Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät und Mitglied der ‚Researcher at Risk‘-Kommission (ab 2018-).

Arbeitsschwerpunkte


  • Digitale Anthropologie
  • Literalität und Bildung
  • Technik- und Wissensforschung
  • Ethnographische Methoden (‚Digitale Ethnographie‘)
  • Anthropologie des Klimawandels